dahlemer
verlagsanstalt

Ingeborg Middendorf
Das weiße Haus am See



ISBN 978-3-928832-92-2
Paperback, 102 Seiten € 15,-



Ein Mann lädt seine Geliebte in sein Ferienhaus am See ein, um ihre Liebe zurück zu gewinnen. Doch schon bald entsteht in der idyllischen Umgebung eine Atmospäre von Beklemmung und Bedrohung …



Leseprobe …


Leserstimmen:

Das Buch beschert dem Leser eine hochdifferenzierte psychologische Studie.
John erwartet sehnsuchtsvoll eine Frau, mit der er lange gelebt und die er verlassen hat. Er lädt sie ein in sein Ferienhaus und tut alles dafür, damit sie sich wohl fühlt und bleibt. Von Beginn an wird auf subtile Weise klar, hinter dieser Ebene schlummert eine zweite. Es ist von Tränen und einem blutenden Gesicht die Rede.
Die zweite Ebene tritt mehr und mehr zu Tage. Johns immer wieder aufflackernde Zerrissenheit wird spürbar. Das weckt Neugier. Gewaltgedanken flammen auf. Erinnerungen? Phantasie? Dabei will er doch nur den Schmerz zurück geben, den er selbst erlebt, wenn sie ihn nicht so will, wie er sie. Eifersucht, Leidenschaft und Gewalt, lebendig nur durch seine Gedanken.
Der anschaulich und doch fein geschilderte innere Kampf läßt den Leser verstehen: der Mann ist kein Monster, er ringt. Es ist wie bei Drogen, man will sich von ihnen befreien, aber gleichzeitig nichts mehr, als mit ihnen die Sucht befriedigen. Diese Parallele: Sucht nach einem Stoff und nach einem Menschen wird immer erkennbarer. Man möchte wissen, wie der Kampf mit sich selbst ausgeht und genießt dabei gleichzeitig die sprachliche Umsetzung.
Auch die Motivation der Frau verliert das Buch nicht aus dem Blick. Welche Kräfte treiben eine Frau in eine zerstörerische Beziehung? Spannend.
Der Inhalt des Buches spiegelt sich auch darin, wie es gesetzt ist: links starr, ohne Einrückungen, rechts im Flattersatz. Eine sensible Unterstützung.

Bea Hawickhorst