dahlemer
verlagsanstalt

Eva Reichmann
Kalter Grund
Kriminalroman



ISBN 978-3-928832-18-2
Paperback, 389 Seiten, € 19,-



Ein Archäologe wird vergiftet, Leute verschwinden, es wird versteckt oder gar offen gedroht. Keine verlockende Welt, in die Chagall, ein erfolgloser New Yorker Privatdetektiv, kommt, um seine Erbschaft zu sichten. Aber glücklicherweise gibt es in Carnuntum, der wunderschönen Gegend südlich von Wien, auch andere Menschen, die ihm die Zeit dort erträglich machen.
In ihrem Erstlingswerk legt Eva Reichmann einen höchst spannenden Roman vor, der sich faktenreich auf historische Hintergründe bezieht und verdeutlicht, dass brauner Terror keine Fiktion ist, sondern hoch aktuell und gefährlich.


Leseprobe...


www.evareichmann.de



Kalter Grund: ein Politthriller der Spitzenklasse
von Daniel Merbitz
Ein vorzügliches Verlagsprogramm bietet die dahlemer verlagsanstalt. Die dahlemer verlagsanstalt ist der beste Beweis dafür, dass es kulturpolitisch und literarisch wichtig ist, so genannte "kleine, unabhängige" Verlage in der Landschaft der Dinosaurier gut aufgehoben zu wissen. Das vorzügliche Verlagsprogramm wurde im Jahr 2004 nochmals um einen Bestseller erweitert: Die dahlemer verlagsanstalt hat ein Manuskript ausgegraben (und verlegt), das gut und gerne bei Suhrkamp oder KiWi hätte erscheinen können. Eva Reichmanns "Kalter Grund" ist ein Politthriller der Spitzenklasse. Mit handwerklicher Raffinesse — Dr. Eva Reichmann ist selbst gelernte Literaturwissenschaftlerin, Historikerin und Germanistin - schildert sie die Ereignisse um einen US-amerikanischen Detektiv, der durch eine Erbschaft in die tiefste, österreichische Provinz verschlagen wird und dort den unnatürlichen Tod seines Onkels aufklären möchte. Der einsame Stadtneurotiker trifft dabei auf einen Briefträger, der als Hobbykriminalist agiert, auf einen kratzbürstig-liebenswerten Freund seines verstorbenen Onkels und auf die schöne Archäologin namens Clarissa. Es zeigt sich sehr rasch, dass in dem kleinen Provinznest mehr vertuscht als aufgeklärt wird, dass es mehr Tote gibt als angenommen. Eines wird auch deutlich: der braune Sumpf ist immer noch nicht ausgetrocknet. Es soll nicht zuviel verraten werden. Nur dies: Es geht um einen alten Plan der Nazis ... Eva Reichmanns Thriller bewegt sich vor einem realen historischen Hintergrund, dem am Ende des Buches ein Extrakapitel gewidmet ist. Das beängstigende an unserer Gegenwart ist, dass alles, was in dem Roman fiktional dargestellt wird, hätte auch so passieren können. Am Ende der Lektüre verbleibt ein eigenwilliger Nachgeschmack.

Leipzigs Neue


VERGNÜGUNGEN, Buchhandlung Anna Jeller, Wien, Ausgabe Juni 2004
von Natalie Tornai
Luther Chagall Feller, Privatdetektiv aus New York, macht unerwartet eine Erbschaft im fernen österreich. Ein Onkel hat ihm ein Häuschen in einer Kleinstadt vermacht. Als er in Petronell eintrifft, um seine Erbschaft anzutreten, findet er sich binnen kurzer Zeit in einen undurchschaubaren Krieg einer Kleinstadtmafia verstrickt, die offenbar seinen Onkel, einen Hobby-Archäologen, auf dem Gewissen hat. Die Aufklärung dieses Mordes wird zu seinem Lebenszweck und bringt ungeahnte Machenschaften ans Licht. Die einflussreichen Kommunalpatrone hängen unzweifelhaft noch immer ewiggestrigen Ideen an ... Ein spannender Roman aus der tiefsten österreichischen Provinz.


Aus einer Mail an die Autorin

Große Gratulation! Da ist Dir ein wahrer Wurf gelungen. Eigentlich sollte ich ja schimpfen mit Dir, weil mir jetzt ganz schön viel Schlaf fehlt. Einerseits, weil ich nur in der Nacht zum Lesen gekommen bin und andererseits, weil ich danach auch noch jede Menge Scheiß geträumt habe. Also jedenfalls bin ich begeistert und ein Fan von Dir und werd in Aachen sagen, dass sie Dich da lesen lassen sollen und so … – oder bist Du schon auf der Liste?
Verschenken werde ich den Kalten Grund auch – kenne ein paar Leute, die sicher so zu begeistern sein werden, wie ich …
Ich würde Dir gern noch viele kleine Sachen sagen, die mich begeistert haben – ist aber jetzt nicht drin, weil ich zur Vorstellung muss und ich wollt nicht warten, bis ich richtig Zeit hab zum Schreiben … – wollt Dir wenigstens in Kürze mitteilen, dass es eingeschlagen hat, das Buch (was mich übrigens nicht überrascht, gespürt hab ich’s irgendwie schon vorher, als ich davon gehört hab …)
Wie dem auch sei. Ich empfehle Dich weiter und hoff, dass es sonst auch gut läuft für Dich. Weiß, dass es schwierig ist in kleinen Verlagen – rein werbetechnisch halt einfach nicht die Mittel da sind … – aber gute Bücher setzen sich auch so durch!
Bis bald.
Schreib weiter!

Sibylle




Grüner Tee muss fließen
von Anke Groenewold

Manchmal juckt es ihr in den Fingern. Dann würde Eva Reichmann sich gern an den Laptop setzen und lustvoll an ihrem zweiten Krimi arbeiten. Aber wenn sie nicht mindestens acht, neun Stunden am Stück schreiben kann, fängt sie gar nicht erst an.
»Meine Finger machen irgendwann, was sie wollen, aber das dauert eben eine Weile«, erklärt die gebürtige österreicherin, die 1980 zum Studium nach Bielefeld kam – und blieb.
»Kalter Grund« heißt der Krimi, mit dem die 42-Jährige ihr literarisches Debüt abliefert. Ihr bescheidenes Ziel ist es, etwas zu schreiben, »keine große Kunst, aber nett zu lesen sein soll.« Die Salzburgerin, die über Johann Nestroy promoviert hat, hat es stilistisch nicht als großen Sprung empfunden, in das unterhaltsamere Genre zu wechseln: »Ich habe wissenschaftlich gearbeitet, aber immer provokativ geschrieben. Wissenschaft darf auch Spaß machen.«

Die Idee zu ihrem Roman kam ihr, als sie zu einer Hochzeit »in die hinterste Ecke Österreichs« fuhr und in einem Hotel landete, das diesen Titel nicht verdiente. Sie stellte sich vor, wie es sein würde, wenn es einen Amerikaner in die Provinz verschlagen hätte. Die Story über das Aufeinanderprallen zweier Kulturen wurde zum Krimi, als sie auf die spannende Geschichte des antiken Carnuntum, heute ein archäologischer Park, stieß. »Die Geschichte hat eher mich gefundenals andersherum«, erzählt Reichmann.

Der Verlag Hanser/Zsolnay wollte ihr Buch veröffentlichen, fand es aber ein bisschen zu blutig: »Die wollten mir Leichen rausstreichen«, sagt Reichmann.. Beim ersten Buch schreibst du nicht um, hatte sie sich vorgenommen. Sie blieb eisern und brachte den Krimi bei der dahlemer verlagsanstalt unter. Die Bielefelder Grafikdesignerin Eva Strüh gestaltete das Cover zu dem 390-Seiten-Buch.
Reichmann, die nach der Promotion als selbständige Unternehmensberaterin durch die Lande reiste, bis sie ihr Leben aus dem Koffer satt hatte, verdient ihre Brötchen heute an der Uni Bielefeld. Sie unterstützt die Fakultät dabei, die Studienreformen umzusetzen und kümmert sich um den Bereich, der im Beamtenjargon »Berufsorientierung und Schlüsselkompetenz« heißt. Noch ist das Schreiben ein Nebenjob, aber es dürfte gern mehr daraus werden. »Ich habe tausend Ideen«, sagt Reichmann. Zurzeit arbeitet sie an ihrem zweiten Krimi. Der wird zur Hälfte in Bielefeld spielen. Auch in diesem Buch zieht Reichmann wieder Kapital aus einem Kulturschock – der entsteht, wenn österreicher und Ostwestfalen aufeinanderprallen. Die Autorin weiß, wovon sie spricht. In ihrem ersten Studienjahr hatte sie überwiegend Kontakt mit ausländischen Studenten. An die ostwestfälische Mentalität musste sie sich erst gewöhnen. Inzwischen fühlt sie sich wohl in der Stadt – »was nicht heißt, dass ich hier ein Leben lang bleiben muss«, sagt sie lachend.

Bis Weihnachten soll die Rohfassung des zweiten Buches stehen. Vorausgesetzt, der grüne Tee fließt in Strömen und die Vollmilchschokolade geht nicht zur Neige.

Neue Westfälische
Bielefelder Tageblatt
, 21.10.2004


Mord in Stadt und Land
von Lorenz Braun

Österreichische Krimis sind nicht nur auf Städte beschränkt. Man weiß auch in der Provinz zu morden. Guido von List zählt zu den Wegbereitern der völkischen Ideologie der Nazis. Carnuntum war für ihn ein Symbol für die überlegenheit der Germanen über die dekadenten Römer, deshalb sollte dort eine Art »geistiger Kurort« für die wahren Deutschen errichtet werden. Diese Idee nimmt sich die Germanistin und Historikerin Eva Reichmann als Aufhänger für ihren Krimi »Kalter Grund«. Im Mittelpunkt steht Luther Chagall Feller, ein New Yorker Privatdetektiv , dem von seinem Onkel ein kleines Haus in der Weinbauregion vererbt wird. Da seine Geschäfte nicht gerade erfolgreich laufen, beschließt er, in österreich eine kleine Auszeit zu nehmen. Bald muss er jedoch erkennen, dass sein Onkel keines natürlichen Todes gestorben ist, sondern ein Klüngel aus Provinzpolitikern und Honoratioren etwas damit zu tun haben könnte. Unterstützt bei seinen Nachforschungen wird er von einem Briefträger mit kriminalistischer Neigung, einem schrulligen Freund seines Onkels und einer natürlich nicht unattraktiven Archäologin. Gemeinsam stochern sie in diesem Netzwerk alter Seilschaften und kommen recht eigenartigen Dingen auf die Spur. Reichmann hat viel Lokalkolorit eingearbeitet (manchmal wirklich sehr viel). Dadurch wird aber auch eine eigenwillige Stimmigkeit erzeugt, die nicht nur auf Geschwindigkeit aus ist. Durchdacht konzipiert kann sie mit originellen Charakteren aufwarten und weiß mit Spannung umzugehen.

Buchkultur Österreich Spezial 2004 — bücher aus östereich (Seite 27)


Kürzlich bekam ich das von Eva Reichmann bei Ihnen verlagte Buch »Kalter Grund« geschenkt.
Obwohl ich das Cover absolut unattraktiv fand, begann ich irgendwann doch, in dem Buch zu schmökern und war erstaunt: Es war unglaublich spannend, und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen! Ich bin absolut begeistert über Stil und Inhalt – sehr genau recherchiert (mein Lebensgefährte ist Archäologe, mein wissenschaftlicher Schwerpunkt ist Nationalsozialismus) - ich bin wirklich schwer beeindruckt und hoffe sehr auf eine ebenso fesselnde Fortsetzung …

aus einer Mail an den Verlag aus Graz, Österreich



Eva Reichmann, Literaturwissenschaftlerin, Historikerin und Germanistin, schildert in ihrem Politthriller die Ereignisse um einen US-amerikanischen Detektiv, der durch eine Erbschaft in die tiefste Provinz verschlagen wird und dort den unnatürlichen Tod seines Onkels aufklären möchte. Es zeigt sich sehr rasch, dass in dem kleinen Provinznest mehr vertuscht als aufgeklärt wird, dass es mehr Tote gibt als angenommen. Eines wird auch deutlich:der braune Sumpf ist immer noch nicht ausgetrocknet. Es soll nicht zu vciel verraten werden. Nur dies: Es geht um einen alten Plan der Nazis.

Bielefelder Universitätszeitung 217/2004 - Publikationen (S. 70)



Heute morgen 02:45 "aus"gelesen.
Spannend geschrieben, flüssig lesbar.
Verschwörungstheorien ausgeblendet.
Könnte im "GR DT Reich" überall spielen: hinter den Eichen in Schleswig-Holstein, unter den Fichten im Schwarzen Wald, im Tagebau in Brandenburg, mang dem Mais in Mc Pom. Politisch = real!!!!
Endet auf den ersten Blick depressiv, destruktiv - im zweiten Blick - nee nich das ZDF - aufrüttelnd.

schrieb
Wolf Bode an den Verlag